Am Dienstag, 11.06.2019 hält Herr Chefarzt Dr. med. Nabil Ghali um 19 Uhr in der Kreisklinik Wörth a.d. Donau einen Vortrag zum Thema „Die Schilddrüse, kleines Organ mit großer Bedeutung“.
Die Schilddrüse ist ein sehr wichtiges Organ. Das walnussgroße Organ beeinflusst unseren gesamten Organismus wie das Herz-Kreislauf-System, die Verdauung, den Knochenaufbau und die Psyche.
Grund dafür sind die verschiedenen Hormone, die ständig von der Schilddrüse gebildet und ins Blut ausgeschüttet werden. In gesundem Zustand ist sie so klein, dass man sie von außen weder sehen noch ertasten kann. Bei einer Frau wiegt sie etwa 18 Gramm, bei Männern bis zu 25 Gramm. Sie besteht aus zwei Seitenlappen und einem Verbindungssteg in der Mitte.
Durch ihre Position erhielt sie ihren Namen: Wie ein Schild liegt sie, umgeben von Halsmuskeln, vor der Luftröhre.
Jeden Tag produziert die Schilddrüse die Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Der Befehl dazu kommt aus dem Gehirn. Das Zusammenspiel der Schilddrüse mit dem Gehirn reguliert den Hormonspiegel im Blut. Durch die Hormone werden der Stoffwechsel der Nervenzellen und die Gehirntätigkeit aktiviert. Somit hat die Schilddrüse einen erheblichen Einfluss auf die Psyche und das seelische Gleichgewicht. T3 und T4 beeinflussen zudem den gesamten Energiestoffwechsel, die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems und des Magen-Darm-Traktes, Wachstums- und Differenzierungsvorgänge sowie die geistige Entwicklung bei Ungeborenen und Kindern.
Gerade im Kindesalter kann ein Mangel an Schilddrüsenhormonen, eine sogenannte Schilddrüsenunterfunktion, zu schweren geistigen und körperlichen Entwicklungsschäden führen.
Damit die Schilddrüse all diese umfangreichen Aufgaben bewältigen kann, braucht sie neben Eisen vor allem eines: Jod. Dieses Spurenelement ist nämlich einer der Hauptbestandteile der Schilddrüsen-Hormone. Es ist wichtig, ausreichend Jod mit der Nahrung aufzunehmen, damit die Schilddrüse ihre Funktion voll erfüllen kann. Ein Erwachsener sollte laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung täglich etwa 180 bis 200 Mikrogramm Jod zu sich nehmen.
Mögliche Symptome einer Unterversorgung mit Jod sind eine höhere Infektanfälligkeit, eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit und Müdigkeit. Mit der Jodversorgung scheinen es die Deutschen jedoch nicht so genau zu nehmen. Rund 30 Prozent haben eine vergrößerte Schilddrüse, also einen Kropf, der durch Jodmangel bedingt ist. In manchen Gegenden kommen bis zu 6 % der Babys mit einem Kropf auf die Welt. Nach Untersuchungen des Bundesgesundheitsministeriums ist die Versorgung zwar besser geworden, aber noch lange nicht ausreichend.
Die Symptome einer Schilddrüsenfunktionsstörungen können sehr vielfältig sein, sie reichen von Gewichtsveränderungen, Schlafstörungen, Durchfälle, Verstopfungen, Depressionen, Konzentrationsschwäche, Herzrasen, hoher Blutdruck, Nervosität und vermehrtes Schwitzen bis hin zur Unfruchtbarkeit.
Im Rahmen des Vortrages werden die Lage und Aufbau der Schilddrüse erklärt und ihre Funktion näher erläutert, anschließend werden die Funktionsstörungen und die Erkrankungen der Schilddrüse ausführlich aufgezeigt.